Geschichten

In jeder Hinsicht bereichernd

von Gabriele Lang

Beim Mentoring-Projekt „Ausblicke“ unterstützen erwachsene Mentoren Auszubildende durch ihre Berufs- und Lebenserfahrung. Dieser positive Einfluss reicht dabei meist weit über die Ausbildung hinaus.
„Probiere es aus – was hast du schon zu verlieren?“ Dieser Satz seiner Ausblicke-Mentorin Stefanie Wernecke, hat Elvis Kidiga im vergangenen Jahr immer wieder Mut gemacht, wenn es darum ging, Probleme zu überwinden. Und davon hatte er reichlich. In seiner Ausbildung als IT-Systemelektroniker gab es Schwierigkeiten, er hatte gesundheitliche Probleme und auch seine Wohnsituation und sein Aufenthaltsstatus machten ihm zu schaffen. Vor gut einem Jahr wies ihn sein Ausbilder auf das Mentoring-Projekt „Ausblicke“ hin. Eine Chance, die Elvis sofort ergriff.
Bei „Ausblicke“ unterstützt ein erwachsener Mentor einen Auszubildenden (Mentee) durch seine Berufs- und Lebenserfahrung in dessen persönlicher und beruflicher Entwicklung. Als Tandem besprechen sie Probleme während der Ausbildung und suchen gemeinsam nach Lösungen. Zwischen Elvis und seiner Mentorin Stefanie Wernecke klappte diese lösungsorientierte Kommunikation von Anfang an reibungslos. Nach der Phase des Kennenlernens formulierte Elvis Kidiga eine Liste mit Wünschen, Aufgaben, Zielen, Konflikten und Lösungsideen – eben alles, was ihn beschäftigt. Gemeinsam wurde die Liste anschließend priorisiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert.
Bevor Stefanie Wernecke sich für ein Magisterstudium in Nordamerikawissenschaften, Lateinamerikanistik und Kunstgeschichte entschied, absolvierte sie eine Ausbildung als Mediengestalterin für Digital- und Printmedien. Zum Mentoring kam sie über eine Arbeitskollegin aus der Coachingausbildung. Durch das Mentorat und ihr Engagement für Geflüchtete wurde für sie klar, dass sie zukünftig als Coach oder Trainerin im interkulturellen Bereich beruflich tätig werden möchte, um unter anderem Menschen zu begleiten, die nach Deutschland kommen. Im Moment lernt sie dafür auch Arabisch. Reisen, andere Kulturen, Sitten und Traditionen kennenzulernen sind ihr elementar wichtig.
Auch Dank Stefanies Einsatz hat Elvis die theoretische Prüfung seiner Berufsausbildung mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, der praktischen Prüfung sieht er gelassen entgegen. Sein Gesundheitszustand und seine Wohnsituation haben sich verbessert und er ist inzwischen schon mehrfach als Stand-Up-Comedian aufgetreten, ein großes Talent von Elvis. Mentorin und Mentee freuen sich über diese Entwicklung und was sie gemeinsam geschafft haben. Offiziell endet das Mentorat mit Elvis´ Ausbildungsende in diesem Jahr. Tatsächlich aber wird Stefanie Elvis weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, so er das wünscht und braucht. Für beide war die gemeinsame Zeit eine ganz besondere Erfahrung, von der sie beide sagen: „Ich habe viel gelernt und es hat mein Leben in jeder Hinsicht sehr bereichert!“

Einblicke in Mentoring-Projekt „Ausblicke“ – Interview mit einem „Ausblicke“-Tandem

Mentee Vanessa Oehmke und ihre Mentorin Dorit Krinelke im Gespräch mit der Projektkoordinatorin Anja Strnad. Das Interview mit dem Tandem erfolgte bereits 2016 im Rahmen des Abschlussgespräches. Dieses ist bei Ausblicke ein Verabschiedungsritual und fester Bestandteil des Mentorats, da es die gemeinsame Zusammenarbeit des Tandems im Projekt offiziell beendet.

Seit wann arbeitet Ihr gemeinsam als Tandem?.
Mentorin: Ich weiß es genau, seit April 2015 arbeiten wir zusammen.
Mentee: Also ich glaube, ich weiß auch noch das genaue Datum, es war der 24. April, denn das war 2 Tage vor meiner Klassenreise und dem Abflug nach England.

Wie seid Ihr ursprünglich auf das Projekt aufmerksam geworden?.
Mentorin: Also bei mir war es ja so, dass Ihr Euer Projekt, das Ausbildungsmentoring Ausblicke, bei uns im Ausbildungszentrum der Telekom vorgestellt habt. Eure Botschaft war, dieses Projekt den Ausbildern vorzustellen, damit diese die wertvollen Informationen an die Auszubildenden weitergeben können. Und dann hat mir diese Idee so gut gefallen, dass ich dachte, wenn ich eines Tages mal Zeit habe, dann würde ich mich als Mentorin bei Euch bewerben. Und dann habt Ihr beim nächsten Telefonat gesagt, ich soll nicht so lange warten und kann gleich mitmachen und da habe ich ja gesagt!
Mentee: Bei mir war es ähnlich! Ihr wart bei uns an der Schule und habt Euer Mentoring-Angebot den Lehrern nähergebracht und Flyer dagelassen. Die Lehrer haben uns diese dann weitergeleitet und das Projekt etwas anders dargestellt und ich dachte damals, das ist nicht so meins. Dann kamt Ihr aber nochmal in die Klassen und habt es persönlich vorgestellt und wir Schüler hatten in der Pause die Chance, zu Euch zu kommen und genauere Informationen zu erhalten. Danach war mir gleich klar: Das möchte ich machen!

Wie verlief damals Euer Matching? Erinnert Ihr Euch noch?
Mentorin: Ja, sehr gut sogar! Der Termin war relativ kurzfristig, dadurch bedingt, dass Vanessas Auslandspraktikum unmittelbar bevorstand. Es war mittags um 12 Uhr, dass weiß ich noch, denn ich bin direkt von der Arbeit gekommen und danach wieder zur Arbeit gefahren. Dort haben wir uns zum ersten Mal gesehen. Ihr hattet das Treffen vorbereitet, habt es in der ersten Hälfte begleitet und uns anschließend für einige Zeit für das Gespräch allein gelassen. Wir haben uns dann gleich ohne Punkt und Komma unterhalten, bis Du unser erstes Treffen dann nach circa einer Stunde beendet hast und wir uns für unser nächstes Treffen verabredet haben.
Mentee: Ja, das stimmt, und wir hatten uns vorher auf der Straße sogar schon gesehen und irgendwie wussten wir beide, das ist sie! – und dass wir uns gleich wiedersehen werden. Und waren dann auch beide froh, dass wir Recht behalten haben! Ihr hattet das so schön vorbereitet mit dem Namensspiel und das hat auch alles so ausgefüllt. Einige dieser genannten Eigenschaften aus dem Spiel sind bis heute richtig hängengeblieben (lacht). Ich war auf jeden Fall wahnsinnig aufgeregt an dem Tag! Man hatte schon so ein aufgeregtes Kribbeln und es war wirklich eine schöne Erfahrung!

Könnt Ihr kurz erzählen, was Ihr alles zusammen gemacht habt?
Mentorin: Wie Ihr es empfohlen hattet, bin ich davon ausgegangen, dass ich meiner Mentee den Freiraum lasse und sie sagen kann, wann und wie oft wir uns sehen wollen. Ich glaube, am Anfang sind sogar einige Wochen vergangen, auch bedingt durch Ihre Reise, bis unser erster gemeinsamer Termin stattfand. Von da an haben wir uns dann regelmäßig getroffen und die Abstände sind sogar kürzer geworden! Je besser wir uns kannten und je mehr Themen wir hatten – wir haben auch zunehmend Nachrichten per What‘s app oder Mails oder Sms ausgetauscht – umso mehr hat sich schließlich alles von allein verdichtet.
Mentee: Genau, anfangs gab es zwischen dem Kennenlernen und dem Miteinander warm werden, bedingt durch das Auslandspraktikum, eine kleine Pause. Und auch wenn wir uns manchmal nicht so regelmäßig gesehen haben, habe ich meiner Mentorin stets signalisiert, wie es mir geht und was bei mir gerade ansteht. So wusste sie immer, warum vielleicht gerade Pausen zwischen unseren Treffen entstehen. Das war mir ganz wichtig! Auch habe ich kommuniziert, welche Themen als nächstes anstehen und worüber ich gern reden würde bei unserem nächsten Treffen.
Daneben ging es auch viel um emotionale Unterstützung. Gerade zur Prüfungszeit hat sie mir viel zur Seite gestanden. Besonders gut war es, zu wissen, dass sie für mich da ist und für mich das tolle Angebot bestand, dass wir uns jederzeit treffen können! Auch spontan zwischendurch, um zu schauen, wie ist gerade meine Aufregung in der Prüfungszeit – wie ist der aktuelle Stand. Wir hatten den Vorteil, dass unsere Arbeitsstellen sehr nah beieinander lagen. Und anfangs war es vor allem mein familiärer Hintergrund, über den wir uns viel ausgetauscht haben. Später, als es Richtung Prüfung ging, hat sie mir dann den emotionalen Halt gegeben und mir den Druck genommen, den ich mir selbst gemacht habe.
Unser letztes gemeinsames Ziel war dann meine Bewerbung beim Parlamentarischen Patenschaftsprogramm für Junge Berufstätige. Auch hier hat sie mich mit allen Mitteln tatkräftig unterstützt. Es wurde also nie langweilig!
Mentorin: Für mich bestand am Anfang die Herausforderung darin, dass Vanessa so viele Themen hatte, so dass wir jedes Thema anfangs nur kurz angeschnitten haben. So waren schnell zwei Stunden um. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, an keiner Stelle wirklich geholfen zu haben! Das fand ich zunächst unbefriedigend, da ich das Gefühl hatte, ihr so nicht adäquat helfen zu können!
Mentee: (lacht) Das bemerke ich jetzt erst, wie sehr Du Dir Gedanken gemacht hast, mir zu helfen! Ich war eher begeistert über Deine tollen Ratschläge und habe Dir daher von so vielen verschiedenen Baustellen erzählt.
Mentorin: Ich weiß nicht, ob Du Dir irgendwann vorgenommen hast, nur noch ein Thema nach dem anderen anzubringen, oder ob es sich so entwickelt hat? Nach dem anfänglichen Chaos warst Du ganz klar und wir haben ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Thema nach dem anderen ausführlicher behandelt. Mal war es Prüfungsvorbereitung, dann war es die mögliche Übernahme nach der Ausbildung in Deiner Firma, schließlich die Bewerbung um das PPP-Stipendium als vielversprechende Anschlussperspektive für Dich.
Mentee: Das lag auch daran, dass Du sehr weitsichtige Ratschläge geben konntest. So ist eine Baustelle nach der anderen verschwunden, und die großen Themen wurden nach und nach abgebaut.
Mentorin: Ich erinnere mich auch, als Du mir Deine Bewerbung zum Lesen gegeben hast und dabei Interesse signalisiert hast, mehr über den Recruiting-Prozess meiner Firma zu lernen. So habe ich meine Kollegin vom Recruiting angesprochen und Vanessa konnte selbst einmal teilnehmen.
Mentee: Die Erfahrung war wirklich schön für mich und hat mich auch enorm weitergebracht, da ich Impulse auch für meine eigene Arbeit mitnehmen konnte!
Mentorin: Allerdings haben wir nicht immer nur gelacht zusammen. Es gab auch oft Gespräche zwischen uns, die sehr berührt haben und bei denen ich fast ein schlechtes Gewissen hatte. Dazu zähle ich zum Beispiel das Gespräch, in dem wir Dich auf deine Übernahme vorbereitet haben. Da warst Du danach so geschafft, dass ich mich gefragt habe, ob du davon etwas Positives mitnehmen konntest. Es ist ja auch als Mentorin ein stetiges Abwiegen, Ausprobieren und aufeinander einlassen – was kann man zusammen bearbeiten? Aber dann kam auf dem Nachhauseweg schon die Sms, dass es ein toller Abend war und Du viel mitgenommen hast! Wichtig war mir auch Vanessas Ehrlichkeit, sie hat immer klar gesagt, was Ihr hilft oder was sie nicht machen möchte. So war von Anfang an ein Grundstein da und wir konnten gemeinsam darauf aufbauen.

Ihr wart ein sehr selbstständiges Tandem. Habt Ihr Euch denn gut begleitet gefühlt vom Projekt?
Mentorin: Ich habe mich sehr gut begleitet gefühlt, vor allem durch die regelmäßigen Termine zur Supervision. Ich habe Euch daher auch in meinem gesamten Freundeskreis empfohlen, weil ich so begeistert bin! Alle meine Bekannten und Freunde wissen, dass ich bei Euch Mentorin bin.
Mentee: Mir geht es genauso, ich habe Euch auch bei meinen Mitschülern und Freunden angepriesen! Nicht jeder traut sich allerdings, solch eine Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Was schade ist, denn man kann durch eine Mentorin oder einen Mentor noch einmal auf ganz andere Art auf Erfahrungen und Ideen zurückgreifen, als Freunde einem zu etwas raten können.
Hattet Ihr ein besonderes gemeinsames Erlebnis in Eurem Mentorat?
Mentee: Wir hatten richtig viele Gänsehaut-Momente! Ganz oft war ich sprachlos, wie viel wir beide zusammen geschafft haben und was meine Mentorin bei mir bewegt hat! Vor meinem Mentorat hätte mich nie für ein Auslandsjahr beworben, ich bin durch das Mentorat viel selbstständiger geworden.

Nun steht der Abflug in die USA bevor. Vanessa hat ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und wird für ein ganzes Jahr in die USA gehen. Plant Ihr, dennoch in Kontakt zu bleiben?
Selbstverständlich! Wir werden in Kontakt bleiben, auf jeden Fall. Wir haben auch schon nächste Schritte in Planung – Vanessa möchte, dass ich ihre Mama mal kennenlerne und das werden wir auch hinbekommen, bevor es in die USA geht.
Vielen Dank für das Gespräch an Euch beide und wir wünschen ein erlebnisreiches Jahr in den USA!

Die Mentee ist inzwischen in die USA abgereist und wird dort mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) ein Jahr in den USA verbringen. Die Mentorin engagiert sich weiterhin im Ausblicke Projekt und ist erneut Ansprechpartnerin für eine Auszubildende.

„Ausblicke“ ins Berufsleben

von Inga Steengrafe

„Ausbildung sichern – Abbrüche vermeiden“ – mit diesem Leitbild begegnet die Senatorin Dilek Kolat der hohen Zahl an Ausbildungsabbrüchen im Bundesland Berlin. Aber wie sieht das in der Praxis aus?
Das Projekt „Ausblicke“ liefert eine Antwort auf diese Frage: Seit 2013 bietet das UNIONHILFSWERK mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen dieses Mentoring-Programm an. Ziel ist es, Auszubildenden (Mentees) Berufstätige (Mentoren) zur Seite zu stellen, die sie während der Ausbildung begleiten und individuell betreuen. So sollen schwierige Situationen besser gemeistert und Abbrüche verhindert werden.

Geschichten 2 klein

Die Tandems werden vom Projektteam zusammengestellt und so haben sich auch Sylvie Kempf und Mona Chouli Anfang dieses Jahres „gefunden“. Mona möchte in zwei Jahren gelernte Arzthelferin sein und wenn man die beiden erzählen hört, ist sie auch auf einem guten Weg dorthin. Sylvie unterstützt sie dabei auf unterschiedliche Weise: Ob sie zusammen Berichte schreiben, Fragen klären oder einfach mal ein Eis essen gehen. Die Treffen helfen Mona, den Lernstoff zu bewältigen, sich gut zu organisieren und auch mal abzuschalten. So bleibt immer Zeit, sich auch über Themen abseits der Ausbildung zu unterhalten. Da geht es zum Beispiel um Religion, Esskultur oder Reiseziele. Dieser Austausch war einer der Gründe für Mona, um teilzunehmen: Jemanden kennenzulernen, der schon berufstätig ist und seine Erfahrungen teilen möchte, das findet sie spannend. Sylvie bildet in ihrem Betrieb selbst junge Erwachsene aus und kann durch ihr Ehrenamt „die andere Seite“ kennenlernen. Für das Tandem stellt sie ihre Erfahrung gern zur Verfügung und freut sich wie viele Ehrenamtliche über das Gefühl, jemandem behilflich sein zu können. Auf die Betreuung ihrer Mentee hat sie sich in sieben Modulen vorbereitet. Dort beschäftigen sich alle angehenden Mentoren sowohl mit ihren eigenen Erwartungen als auch mit den Lebenswelten heutiger Auszubildender: Sie besuchen zum Beispiel Unternehmen und eine Schule. Wichtig ist auch zu lernen, wo die Stärken und wo die Grenzen des Mentorings liegen. Zu unterstützen, aber nicht unter Druck zu setzen oder zu bewerten: Das ist die große Chance des Mentoren. Und genau das macht sie zu besonderen Ansprechpersonen neben Familie, Betrieb und Schule – Sylvie Kempf spricht auch von „der vierten Komponente“.

Mona ist bisher in ihrer Ausbildung gut zurechtgekommen und sollte es doch einmal Probleme geben, hat sie Sylvie bereits als Vertrauensperson an ihrer Seite. Dann bräuchte sie nur noch zum Hörer zu greifen und „Sylvie, ich brauche Verstärkung“ zu sagen, erzählt sie lächelnd. Dass gerade das erste Ausbildungsjahr eine große Umstellung bedeutet, bestätigt auch Mona: „Man hat auf einmal viel Verantwortung und ist mehr auf sich gestellt als in der Schule.“ Rückblickend ist sie an dieser Herausforderung sehr gewachsen und froh, dass sie mit ihrer Arbeit im Krankenhaus so zufrieden ist. Im Freundeskreis empfiehlt sie das Programm auch weiter, vor allem an Bekannte, die mit ihrer Ausbildung hadern. Ob es im Betrieb oder privat Konflikte gibt oder man wie Mona vor allem aus Interesse am Austausch teilnimmt, das Programm ist für alle Auszubildenden betrieblicher Ausbildungen offen. Doch in jedem Fall können sich junge Erwachsene durch das Mentoring neue Perspektiven eröffnen und eine sehr persönliche Form der Unterstützung bekommen. Denn so individuell wie die Bedürfnisse der Mentees sind, ist auch die Betreuung. Diese können die Tandems frei gestalten und auf den jeweiligen Bedarf zuschneiden. Beraten und begleitet werden sie dabei vom Projektteam, damit dank des Engagements aller Beteiligten die Ausblicke der Mentees auf das Berufsleben schnell wieder rosig aussehen.

Eintauchen in eine neue Welt – ein Besuch in der Sehitlik-Moschee

Geschichten Moschee 2 kleinIm Februar 2014 besuchte das Ausbildungs-Mentoring-Projekt „Ausblicke“ die Sehitlik-Moschee in Neukölln. Für viele war es der erste Besuch in einer der zahlreichen Berliner Moscheen: „Ich fahre hier zwar immer mit dem Fahrrad vorbei, war aber noch nie selbst in der Moschee. Deswegen bin ich sehr gespannt auf die Führung!“ so eine Mentorin.
Gebaut auf dem bereits 1866 als Diplomatenfriedhof angelegten historischen türkischen Friedhof, bietet die Moschee Platz für 1.500 Personen. Beeindruckend war gleich zu Beginn des Abends der Gebetsruf des Muezzins, der über das Hof-Areal der Moschee hallte, als die Gruppe auf den Beginn der Führung wartete. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter führte uns zwei Stunden durch die Moschee, erklärte uns die Abläufe des Gebetes, gab uns allgemeine Informationen zur Entstehungsgeschichte der Sehitlik-Moschee und über den Koran selbst. Wir konnten das Abendgebet verfolgen und unsere Fragen wurden im 365m² großen Gebetssaal im ersten Stock beantwortet.

Die vielen Nachfragen der Mentoren zeigten, dass die Veranstaltung auf großes Interesse stieß und Impulse gab, sich näher mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der in Berlin vorzufindenden Religionen zu beschäftigen: „Ich bin ganz überwältigt von den Eindrücken und habe heute Abend viel Neues kennengelernt. Meine Mentee hatte leider keine Zeit, aber sie hat mich schon zum Fastenbrechen beim nächsten Ramadan zu sich nach Hause eingeladen.“

Geschichten Moschee 1 kleinDank der positiven Rückmeldungen aller Teilnehmer wird es sicherlich eine Folgeveranstaltung geben. Angedacht ist ein Besuch im Buddhistischen Haus in Berlin Frohnau. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.